Der gemeinnützige Verein fördert die Kirchengemeinde in Sasel...

Gottesdienst

Sonntagsgruß für den 3. Mai - hier anklicken...

Sonntagsgruß zum Sonntag Jubilate

Ben ist im Homeoffice. Sein Tag fängt früh an. Jeden Tag steht er vor neuen Herausforderungen. Jeden Tag ist er gespannt, welche neue Aufgabe auf ihn wartet. In den letzten Wochen hat er Ninja Warrior aus Klopapierrollen gebastelt, Osterhasen gemalt, das Parkhaus für seine Autos dekoriert, beim Spaziergang seine Füße in den Ententeich gehalten und einen bunten Hoffnungsstein an der Vicelinkirche abgelegt. Ben ist 3 Jahre alt. In den Kindergarten geht er gern, aber Homeoffice macht ihm auch sehr viel Spaß.

Maike ist auch im Homeoffice. Ihr Tag fängt nicht so früh an wie gewöhnlich. Das hat sie Zuhause ausgehandelt. Jeden Tag schickt sie zuerst eine Mail mit den Ergebnissen vom Vortag. Dann sieht sie auf die neuen Aufgaben. Oft sinkt dann ihre Laune, weil es nicht gerade wenig ist, was gelernt und bearbeitet werden soll. Gut, dass es den Klassenchat gibt. Maike ist 14 Jahre alt. Die Freundinnen und das Fußballtraining fehlen ihr. Der @jugendwelt folgt sie mittlerweile auf Instagram und auf ihre Konfirmation freut sie sich weiterhin, auch wenn diese erst im Herbst sein wird.

Jan ist nicht im Homeoffice. Er steht dennoch jeden Tag früh auf. Noch bevor die Sonne aufgeht, ist er wach. Nur, dass er sich dann nicht wie sonst auf den Weg zur S-Bahn macht, um zur Arbeit zu fahren. Am Flughafen ist kaum etwas los. Im Bereich der Sicherheitskontrolle werden schon seit Wochen nur wenige Mitarbeitende gebraucht. Jan ist 45 Jahre alt. Er würde lieber zur Arbeit gehen als Zuhause zu sein. Kurzarbeit ist anstrengend und belastend. Musik hören, für die Nachbarin einkaufen und Zoom-Treffen mit Freunden und Familie muntern ihn immer wieder auf.

Jesus war nie im Homeoffice. Während der Wanderschaft durch Galiläa stellte sich die Frage nicht.
Ferngespräche, soziale Medien und Video Calls waren noch längst nicht erfunden. Die direkte Ansprache und der persönliche Kontakt waren die Mittel der Wahl. Besonders die, die in irgendeiner Form der Isolation waren, nahm er in den Blick. Er rief Menschen zu sich, lud sich bei anderen spontan als Gast ein, ließ sich von Fremden anrühren und sah hinter die Masken der Menschen.
Seinem eigenen Bedürfnis nach Rückzug und Alleinsein haben andere nicht immer entsprochen, denn zu groß war die Gruppe seiner Follower. „Er ist der Christus!“ hat Petrus bekannt. Viele glauben ebenso – auch heute. „Ich bin das Licht der Welt.“ hat Jesus selbst gesagt und Hoffnung verbreitet.

Mitten hinein ins Homeoffice und die Zeit der Kurzarbeit leuchtet dieses Licht. Es kann die Dunkelheit der Ungewissheit, der Ungeduld und des Unmuts erhellen und zum Segen werden, darauf vertraue ich.
Und darum wünsche ich Euch und Ihnen am Sonntag Jubilate ganz viel Licht und Gottes Segen für die kommende Woche und die Zeit, die vor uns liegt mit all ihren Herausforderungen.

„Beim ersten Licht des Tages – sei gesegnet.
Am Mittag, wenn die Sonne am höchsten steht – sei gesegnet.
Am Abend, wenn die Sonne untergeht – sei gesegnet.
So segne uns Gott bis wir uns wiedersehen. Amen.“


Ihre und Eure
Pastorin Sandra Starfinger

Zum Seitenanfang...